Photo: Nigel Marple/REUTERS/PIXSELL

DENNIS CONNER

Mr. America’s Cup

Menschen, die es in egal welchem Metier an die Weltspitze geschafft haben, strahlen eine besondere Energie aus. Die Mentalität, die Selbstsicherheit, die Haltung und das Bewegen des Körpers sind bei geborenen Siegern irgendwie anders geartet. Dennis Conner ist nur die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Einem der ruhmreichsten Segler aller Zeiten steht das Trikot des Champions noch immer sehr gut, obwohl er sich bereits weit in den Siebzigern befindet, seine Gesundheit nicht gerade die beste ist und er mindestens dreißig Kilogramm Übergewicht auf die Waage bringt. Dennoch verraten seine Augen noch immer die Leidenschaft für neue Siege und neue Projekte.

Conner macht den Eindruck eines Menschen, der auch im fortgeschrittenen Alter Herausforderungen liebt. Sein CV verrät uns, dass Worte wie Rücktritt, Niederlage oder Hindernis Fremdworte für ihn sind. Man nennt ihn Mr. America’s Cup viel öfter als Dennis Conner. Wenn der weltberühmteste Segelwettbewerb ein Teil jemandes Spitznamen ist, wissen wir, dass diese Person das Wahrzeichen dieses Sports ist. Er hat die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in der Star Klasse gewonnen, 28 Mal war er der Welterste in verschiedenen Klassen, aber was seine Karriere kennzeichnet sind große Schiffe. Die Amerikaner pflegen einen Spruch: big boats, big money (große Schiffe, großes Geld) und gerade dieser gekonnte Tanz zwischen den Segeln und den Dollars wurde zu Conners Markenzeichen. In seinen Glaskästen stehen vier America’s Cups (1974, 1980, 1987 und 1988) und er ist der einzige Skipper dem es gelungen ist zu verlieren und sofort die älteste Trophäe der Welt zurück zu holen. Er ist Mitglied vieler Sailing Halls of Fame, Autor einiger Bücher und ein exzellenter Motivationsredner. Obwohl dieser Spruch ziemlich abgedroschen ist, trifft er voll auf ihn zu: der Weg eines armen Jungen zum verherrlichten Segler – die wahre Geschichte vom amerikanischen Traum.

Dennis Conner war schon damals bei den ACI Match Race Cups in Kroatien, als die größten Stars des Segelsports zu uns kamen. Vor dreißig Jahren war die kroatische Adria die Pflichtdestination für große Regatten. Diesmal war der Grund keine Regatta, sondern ein privater Törn. Er hat sieben Freunde mitgenommen, mit welchen er seinen 76. Geburtstag gefeiert hat. Der Gastgeber war der Direktor der ACI Marina Trogir, Ivan Kljaković Gašpić. Der ehemalige kroatische Segler hat Conner vor einigen Jahren auf den Bahamas kennen gelernt. Und damals wurde die Idee von dem Törn in Kroatien geboren. Die Route war eine „männliche“. Split – Palmižana – Korčula – Dubrovnik – Mljet – Vis – Skradin – Trogir. Einige hundert Mailen in sieben Tagen.

In Rovinj überzeugte ich mich davon, dass Kroatien das Land ist, in dem ich die schönsten Frauen gesehen habe. Diese meine These wurde anlässlich unseres dalmatinischen Ausflugs bestätigt. Das Segeln in Dalmatien war Vergnügen pur. Meine Törnfreunde sind von der Schönheit der Inseln überwältigt und von den Speisen begeistert. Es scheint mir, dass Kroatien für Amerikaner noch immer eine Unbekannte ist. Vielleicht auch deswegen, weil es keine direkten Flüge nach Kroatien gibt, aber wenn sich das ändert, wird nichts mehr so sein wie bisher.

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