Juan Kouyoumdjian – Eine Leidenschaft für die Geschwindigkeit

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Foto: Juan K design, Nautor’s Swan, Studio Borlenghi

Seit der frühesten Kindheit haben das Segeln und die See das Leben und die Karriere eines der weltführenden Yachtarchitekten geformt. Der argentinische geniale Kopf designte die Gewinner von olympischen Goldmedaillen, die Sieger bei den Volvo Ocean Races, wie auch die innovativen ClubSvan’s Segelyachten

Juan Kouyoumdjian oder Juan K. hat seine Leidenschaft für die Nautik zu seinem Beruf gemacht. Nach dem Diplom an der Universität Southampton in England, begann er an zahlreichen Segelprojekten zu arbeiten, um 1997 sein eigenes Designstudio zu gründen. Heute ist er einer der weltführenden Yachtarchitekten. Seine Schiffe gewannen zwei olympische Goldmedaillen, siegten bei drei legendären Regatten wie z. B. Volvo Ocean Race, nahmen Teil an sechs Kampagnen für America’s Cup und schafften zahlreiche Rekorde im Bereich des Offshore Segelns. Die Rambler 88, ABN Amro I, Ericsson 4, Groupama 4 sind nur einige der Projekte, die den argentinischen Genius weltbekannt machten. Gleichzeitig ist Juan Kouyoumdjian auch der Designer der ClubSwan Segelyachten, wie z. B. der ClubSwan 36, mit welcher die erste ClubSwan Regatta in Kroatien gesegelt wurde, im Rahmen des ClubSwan 36 ACI Cups; der ClubSwan 50, der ClubSwan 80 und dem fast 43 Meter langen „wilden Tier“ – der ClubSwan 125.

Seit der frühesten Kindheit haben das Segeln und das Meer, wie besonders begabte Bildhauer, das Leben und die Karriere von Juan Kouyoumdjian geformt. Sein Aufwachsen in Buenos Aires war von zahlreichen Offshore Regatten geprägt, an welchen er mit seinem Vater teilnahm.
„Das Segeln ist meine Leidenschaft und der Beruf des Yachtarchitekten war immer schon der Beruf, den ich ausüben wollte. Ich habe nie über etwas anderes nachgedacht, weil die Seefahrt eines der letzten Bereiche ist, der uns ermöglicht auf diesem Planeten frei zu sein. Das Yachtdesign, das Leben mit der See und schon alleine das Erleben des Segelns, machen es möglich, dass wir das Gefühl der Freiheit bewahren, ein Gefühl, das wir von Tag zu Tag immer mehr verlieren und gerade diese Lebensinhalte ermöglichen uns mit der freien Welt weiterhin möglichst stark verbunden zu bleiben.“ Mit diesen Worten begann Juan Kouyoumdjian sein leidenschaftliches Exposee über das Segeln als Lebensart.
Nach dem abgeschlossenen ersten Semester am argentinischen Institut für Technologie, ging Juan als siebzehnjähriger nach England, studierte dort an der angesehenen Universität in Southampton und schloss das Studium als diplomierter Ingenieur ab. Da er während des Studiums beim legendären Philippe Briand praktizierte, bekam er die Chance, an dem französischen Herausforderer beim 29. Amarica’s Cup zu arbeiten. Danach arbeitete er noch fünfmal an Projekten für den wichtigsten Segel Cup der Welt mit.
„America’s Cup ist der höchste Gipfel des Segelsports. Er verlangt eine außergewöhnliche Energie, Hingabe, Kreativität und auch Opfer, damit das ganze Team erfolgreich wird. Am Anfang meiner Karriere verfolgte ich drei Ziele: bei den Olympischen Spielen zu siegen und das ist mir zweimal gelungen, dann die Regatta um die Welt zu gewinnen, was mir dreimal gelungen ist und den America’s Cup zu feiern. Auf das letzte warte ich noch…“

Wie würden Sie Ihren Zugang zum Yachtdesign beschreiben?

„Das Yachtdesign ist ein Tanz zwischen Wissenschaft und Kunst, da das Schiff von der Aerodynamik und von der Hydrodynamik beeinflusst wird. Der Schlüssel dabei ist, das Gleichgewicht zwischen den beiden Komponenten herzustellen und in Energie zu transformieren, damit die Segelyacht erfolgreich segeln kann. Das Finden dieses Gleichgewichts ist die Kunst im Yachtdesign. Zum Unterschied zu den sogenannten kommerziellen Yachten, bei welchen das Marketing in vielen Fällen wichtiger ist als die Kreativität und die Performance, sind die Wettkampfprojekte jene, in welchen wir uns am besten verwirklichen können, allerdings im Rahmen der Klassenregeln, die zu befolgen sind. Dabei genießen wir eine große Ausdrucksfreiheit, da diese Yachten in vielerlei Hinsicht Unikate sind. Für das Design muss man eine große mentale Offenheit besitzen, in der man versucht die Spielregeln zu ändern und etwas radikal Neues zu erfinden. Dabei können Computer bei gewissen Simulationen hilfreich sein, aber im Design ist der menschliche Faktor nach wie vor entscheidend.“

Sie haben Yachten für den America’s Cup designt, wie auch für das Volvo Ocean Race und die Vendée Globe. Würden Sie nur ein Projekt nennen müssen, ein Projekt das Sie am besten beschreibt, welches Projekt wäre das?

„Die ABN Amro I, die Siegerin beim Volvo Ocean Race 2005/2006, mit großem Abstand zu den Unterlegenen. Vor dem Start der Regatta war auch Misstrauen zu vernehmen, da diese Yacht ganz anders war, als die Yachten von Bruce Farr, die bis dahin die Szene dominierten.
Diese Yacht hatte zum Beispiel zwei Steuerräder. Ich hatte außerdem ein besonders vertrautes Verhältnis mit dem Team. Das ist ein Projekt, das mit sehr am Herzen liegt. Ich muss aber auch die ClubSwan 125, genannt Scorpio, erwähnen, ein Projekt für welches wir vier Jahre gebraucht haben um es zu entwickeln.“

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