Foto: Red Bull Content Pool / Getty Images

Max Verstappen träumte bereits als Dreikäsehoch von seinem Weltmeistertitel in der Formel 1. Sein Wunsch ging in Erfüllung beim Großen Preis von Abu Dhabi, wo es ihm gelang, mit seinem Sieg in der letzten Runde, die jahrelange Dominanz von Lewis Hamilton zu brechen

Ayrton Senna, Jim Clark und Emerson Fittipaldi, alle mehrfachen Sieger und Legenden der Formel 1, haben auch ein gemeinsames Detail in ihrer Karriere. Alle drei debütierten als 24-Jährige bei der F1 Weltmeisterschaft und Max Verstappen befindet sich auf dem besten Weg in diese elitäre Gesellschaft. Im Alter von 24 Jahren absolvierte er bei der Formel 1 bereits 141 Rennen, erlangte 20 Siege und einen Weltmeistertitel.
Wie ein begabter Schüler, der die Schulklassen überspringt, übersprang auch Max die Autorennklassen und Renndisziplinen. Beim Großen Preis von Australien, im Jahr 2015, war er mit 17 Jahren und 166 Tagen der jüngste Rennfahrer der Formel 1.

„Manche Kommentare lauteten, dass ich zu jung sei. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht einmal den Führerschein“, erinnert sich Max. „Es war besonders interessant, als ich während der Rennsaison zur Führerscheinprüfung angetreten bin. Alle wussten, dass ich bereits in der Formel 1 fahre, aber der Fahrlehrer war trotz alledem sehr streng. Es war auch gut so. Ich war aber auch ein wenig besorgt und hatte bereits Kappen und T-Shirts vorbereitet, sollte ich jemanden vielleicht bestechen müssen… aber er nahm die Bestechung nicht an.“
Den Weg zur Formel 1 schaffte er blitzartig. Als er noch keine fünf Jahre alt war, saß Max bereits im Kart, um bereits als Siebenjähriger am Start eines offiziellen Kartrennens zu stehen und gegen Konkurrenten, die alle neun oder zehn Jahre alt waren, zu siegen. Was danach folgte, bildete die Fundamente des heutigen Weltmeisters. Sein Vater, Jos Verstappen, ehemaliger Rennfahrer in der Formel 1, dessen Karriere sich in den 90eren abspielte, begriff sehr bald, dass sein Sohn etwas mehr davon hatte, was ihm selbst fehlte. Er war außerdem in der Mannschaft von Michael Schumacher und war dadurch unmittelbarer Zeuge des Werdeganges eines Champions. Aber Max erbte die DNA für den Rennsport nicht nur von seinem Vater. Auch seine Mutter, Sophie Kumpen, blickt auf eine erfolgreiche Karting Karriere zurück, welche sie mit der prestigeträchtigen Trophäe Andrea Margutti 1995 krönte.
„Ich bin mit ‚Oktanen‘ im Blut aufgewachsen. Seit meiner Kindheit war ich von Rennautos umgeben, aber meine Eltern haben mich nie zum Fahren gezwungen. Das war ausschließlich meine Entscheidung.“
Ein Jahrzehnt lang reisten der Vater und der Sohn von einem Rennen zum anderen und sammelten einen Sieg nach dem anderen. Mit einem Kombinationswagen, beladen mit dem Kart, mit Reserveteilen und mit Werkzeug, bewältigten sie bis zu 100.000 Kilometer jährlich, die von Erfolgen gekrönt waren. Bis 2013 gewann Max über zwanzig Titel bei verschiedenen Karting Meisterschaften. Langsam war es an der Zeit in eine ernstere Domäne zu wechseln. Die Winter Series, die 2014 die Ferrari Rennakademie organisiert hatte, beendete Max mit zwei Siegen und mit dem dritten Gesamtplatz. Im selben Jahr nahm er an der Europameisterschaft der Formel 3, mit dem Team Van Amersfoort Racing, teil. In der Gesamtwertung war er dritter, mit zehn Siegen einschließlich das Finalrennen des Formel 3 Masters in Zandvoort.
Schon in der Zeit seiner Kartrennen wurde Mercedes auf ihn aufmerksam, allerdings waren Red Bull’s Angebote konkreter. Die österreichische Mannschaft garantierte dem talentierten Holländer, der in Belgien geboren wurde, ein Programm, das direkt zu einem Startplatz in der Formel 1 führte. So konnte Max bereits 2014 die ersten Erfahrungen bei nichtoffiziellen Trainings in Japan, in den USA und in Brasilien, im Toro Rosso Boliden sammeln. Das Mantra, das man bei Red Bull immer wieder hörte lautete: Wenn du genug gut bist, bist du auch genug alt. Und mit diesem Mantra wurde Max als Mitglied der Mannschaft angekündigt, die 2015 die Farben von Toro Rosso verteidigen sollte.

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