Foto: Jaanus Ree/Red Bull Content Pool
Der siebenfache Rallye – Weltmeister, der Franzose Sébastien Ogier, ist der Sieger bei der Prämiere der Croatia Rallye.
Seit 2004 ist die Rallye ein Spiel in dem immer die Franzosen siegen. Dieser Satz soll eine Paraphrase der Aussage von Gary Lineker sein, der so nach dem Ausfall von England im Halbfinale der Fußballweltmeisterschaft sprach. Man kann nur das Jahr 2019 ausnehmen, als der Estonier Ott Tänak den Titel gewann. Die letzten 16 von 17 Weltmeistertiteln gewannen immer Fahrer mit dem Namen Sébastien. Diese französische Revolution hat Sébastien Loeb mit neun aufeinanderfolgenden Titeln eingeläutet und Sébastien Ogier setzte die Siegesserie fort.
Diese königliche Disziplin des Autosports fand im April 2021 zum ersten Mal in Kroatien statt und der erste Sieger der Croatia Rallye war – Sie haben es erraten – Sébastien Ogier. Im intensiven Finish, spannend wie ein Thriller, gewann der Franzose die Kroatien – Rallye mit unglaublichen 0,6 Sekunden Vorsprung, vor dem Teamkollegen Elfyn Evans im Toyota, nach drei Tagen der spektakulären Aktion auf den Straßen der beeindruckenden Landschaft der Gespanschaften Karlovac, Krapina – Zagorje, Zagreb und in der Stadt Zagreb.
– Es scheint, dass alles sehr knapp war, bis zu den letzten paar Meter. Vielleicht hat uns der letzte Fehler von Elfyn den Sieg gebracht. Während des Wochenendes hat die gesamte Mannschaft unglaubliche Arbeit geleistet. Der Abstand am Ende des Rennens war sehr klein, aber der Sieger kann nur einer sein. Natürlich sind jetzt die Emotionen hoch gekommen. Das Wochenende in Kroatien machte auf uns den Eindruck einer wilden Achterbahn, wegen eines
geplatzten Reifens und der Probleme unmittelbar vor dem letzten Tag der Rallye. Um ehrlich zu sein, es hat mich gefreut im Rennen geblieben zu sein. Mit der Rallye befassen wir uns eben wegen der Emotionen – richtete Ogier aus, nach dem Sieg in Kroatien, der Ogiers 51. Sieg in seiner reichen Karriere war.
Entschlossen, unbarmherzig, taktisch scharfsinnig, mit der Kaltblütigkeit eines Chirurgen und mit den Reflexen einer Kobra, war der 38 – jährige Sébastien Ogier bereits in der Kindheit mit den „Oktanen infiziert“. Sein Vater war großer Bewunderer des verstorbenen Ayrton Senna und sein Onkel war Autocross Fahrer. Der kleine Seb fuhr zuerst seine Kart – Runden um später zur Rallye überzugehen. 2005 gewann er die FFSA Rallye Jeunes, ein Rennen für junge Talente, was ihm den Platz beim Peugeot 206 Cup sicherte. Hier gewann er innerhalb von zwei Jahren die französische Meisterschaft.
Bereits 2008, bei seinem ersten Auftritt auf der Weltszene, gewinnt er den Titel im Junior WRC, um bereits im folgenden Jahr die Chance zu bekommen, sich mit den Größen zu messen – in einem echten WRC Auto. Seit 2013 ist er der sakrosankte Herrscher der Rallyeszene, mit der Ausnahme des bereits erwähnten „Tänak – Jahres“ 2019. Seine insgesamt sieben Titel in drei verschiedenen Autos haben ihm das Epitheton eines der besten Fahrer aller Zeiten gebracht und die Bezeichnung König von Monte Carlo, einer Rallye, bei der er rekordmäßig acht Mal in fünf verschiedenen Autos gesiegt hat.