Foto: Monster Energy
VALENTINO ROSSI
DER EWIGE JUNGE
Einer der weltbesten Motorradfahrer, bekannt unter seinem Spitznamen „Il Dottore“, hat in seiner Karriere neun Weltmeistertitel mit der legendären Nummer 46 gewonnen.
Unabhängig davon, ob die Weltmeisterschaft der MotoGP-Klasse in Italien, Spanien, Japan oder im Herzen von Argentinien stattfindet, eines ist sicher – Valentino Rossi hat die meisten Fans auf der Tribüne. Trotz seines Spitznamen „Il Dottore“, den er seit schon einiger Zeit trägt und den letzten von den neun Weltmeistertiteln er vor zehn Jahren gewonnen hat, vergessen die Fans des Zweiradsports nicht seinen spektakulären Fahrstil und die einfallsreichen Feierlichkeiten, die seine glänzende Sportkarriere belebten. Jedoch, obwohl er schon längst 41 geworden ist, ist Rossi noch nicht bereit zurückzutreten. Der ewige Junge, der im 1996 bei der Weltmeisterschaft auftrat, als ihn jeder als den „kleinen“ Graziano Rossi kannte, den ehemaligen Fahrer, der sechs Saisons in der Weltmeisterschaft mitmachte und sein größtes Erfolg vor 40 Jahren an dem Automotodrom Grobnik mit dem Sieg in der 250GP-Klasse erzielte, wurde Valentino bald zum Star, der seinen Vater leicht überschattete.
Schon ganz zu Anfang ähnelte er sehr seinem Vater. Er trainierte nicht und ging nicht ins Fitnessstudio. Alles, was er tat, war instinktiv und fühlte sich für ihn natürlich an. Aber, sein Talent war unendlich größer als das seines Vaters. Trotzt seines Alters blieb er unbekümmert und extrovertiert, aber seine Gründlichkeit und Genauigkeit im technischen Sinne, sowie alles, was mit den Rennen und mit dem Motorrad, das er fährt, zu tun hat, ist der Grund dafür, dass seine Rivalen ihm heute noch höchst schätzen und anerkennen. Jedes Detail, auch die Druckvorlagen auf der Verkleidung, müssen seine Zustimmung erhalten und die Aufkleber, die persönlich sind, verklebt er selbst drauf. Die Ingenieure, die mit ihm arbeiten oder gearbeitet haben, sagen oft, dass er bei der Diagnose von Motorfehlern genauer ist als die Telemetrie.
In 24 Jahren voller Erfolge und magischer Bewegungen auf der Rennstrecke hat Valentino eine Armee von Verehrern auf der ganzen Welt gewonnen. Aber nicht nur die beeindruckenden Ergebnisse waren der Grund dafür, dass es keinen Winkel auf der Welt gibt, der über keine Nummer 46 verfügt, die er auch in den Jahren, in denen er Meister war, nicht von dem Motorrad entfernte (die Nummer 1 trug er auf dem Schulter). Er ist für Millionen von Kindern, aber auch für die Älteren, zu einer Inspiration für seine legendären Feierlichkeiten geworden. Il Dottore (der Spitzname, den er sich selbst gegeben hat), hat jedoch seine eigenen Idole, an die er sich zu Beginn des Gesprächs gerne erinnerte.
Als Fahrer war ich schon immer ein großer Fan von Kevin Schwantz. Ich bin mit seinen Postern an der Wand aufgewachsen. Er ist einer meiner Helden, aber ich habe auch Jeremy McGrath bewundert, die amerikanische Supercross-Legende, die für ihren spektakulären Fahrstil bekannt ist. Im Alltag, außerhalb von der Rennstrecke und den Wettkämpfen, finde ich die Vorbilder und Unterstützung in meiner Familie. Ich habe vieles von meinem Vater geerbt, der auch Fahrer war. Aber, wenn es um meinen Charakter geht, bin ich meiner Mutter viel ähnlicher. Vor meinem ersten offiziellen Rennen, als ich zehn Jahre alt war und das Minibike fuhr, bekam ich von meiner Mutter eine Menge Umarmungen und eine Plüsch-Schildkröte. Es ist eine Art Amulett, das ich an Rennen immer dabeihabe.
Die Familie und die Freunde, insbesondere diejenigen, die er erworben hatte, bevor er berühmt wurde, sind ein wichtiger Teil des Mosaiks für Valentino. Aber, wie er selbst zugibt, machen die Rennen sein Leben aus. Der Grund, warum er nach zwei Jahrzehnten immer noch nicht daran denkt, den Ruhestand einzutreten, ist die Tatsache, dass er immer noch alles genießt.