Foto: Miho Bakalić

PINNA NOBILIS SSMA-19 – ein Anker für alle Meere. Klein und fast unbemerkbar auf der Posidonia Seegraswiese – der Lunge des Meeres – und doch so mächtig, um dem gewaltigen Druck der Wellen und der Winde Widerstand zu leisten und um großen Schiffen einen sicheren Liegeplatz zu bieten. Es stört ihn weder ein sandiger, noch ein schlammiger Unterwasserboden, unter welchem sich feste Felsen befinden; er wird sich einem jeden Meeres- und Flussgrund anpassen. Ein Anker anstelle eines Betonblocks oder des populären Corpo morto. Noch vor drei Jahren war das die Vision eines Liebhabers der Meeresweiten. Heute hält der Visionär einen haptischen und realen Anker der Zukunft in Händen.

„Jede Idee entsteht aus der Mühsal“, sagt Gordan Župa, Eigentümer des renommierten Unternehmens ‚Dubina inženjering d.o.o.‘, das eine zwanzigjährige Erfahrung in der Ausführung von Ankersystemen und anderen Arten von Unterwasserarbeiten hat. Das Unternehmen ‚Dubina‘ ist der Pionier in der Errichtung von ökologischen Ankerplätzen in Kroatien; die ersten Installationsanker wurden in Komiža 2008 installiert, danach in Dubrovnik, vor dem Wellenbrecher Kaše, dann in der ACI Marina Pula und in der Marina Agana. In den Buchten des Naturschutzparks Lastovo errichteten sie ökologisch akzeptable, moderne Ankerplätze, welche die Posidonia Seegraswiesen bzw. das Neptungras nicht zerstören. „Frankreich hat ähnliche Anker, aber diese sind entweder für einen Sandgrund oder für einen Grund aus Schüttgut geeignet. In dem Gebiet des dinarischen Karstes bildet ein fester Fels die Grundlage für das Sediment mit einer begrenzten Dicke und hier entsteht das Problem hinsichtlich der Tragfähigkeit, die im Projekt vorgesehen ist. Die Sandschichte ist viel zu dünn um einen Anker zu verankern und der Stein ist tief“, erklärt uns Župa. Die Unterwasseranker sind sonst an die einzelnen Typen des Meeresbodens angepasst; für felsige Meeresböden werden die sogenannten Kohäsionsanker verwendet, bei lockerem Boden der sogenannte Manta Ray.
Und dann wurde aus Mühe und Not, aus dem dalmatinischen Trotz, aus Wissen und Erfahrung die Idee von einem Anker geboren, der unter realen Bedingungen des adriatischen Beckens, auf der Kombination des Sedimentes und der Felsmasse, für verschiedene Charakteristiken von Wasserfahrzeugen und für verschiedene Wellenfelder, für das Ankern von Schiffen und sonstigen Wasserfahrzeugen bis zu 30 m Länge, welche insgesamt 80% der Wasserfahrzeuge im See- und Flussverkehr ausmacht, anwendbar ist. „Meine Idee war die Idee eines Träumers und die Experten der Fakultät für Bauwesen, Architektur und Geodäsie Split haben meine Vision in die Tat umgesetzt“, so spricht Župa über die Zusammenarbeit des realen und des wissenschaftlichen Sektors. Die Vision und die Zusammenarbeit erkannte auch die EU und finanzierte mit nichtrückzahlbaren 333.000 Euro das Projekt mit der Bezeichnung „PINNA NOBILIS SSMA-19“ im Rahmen des EU Programms zur Unterstützung der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, die aus Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten hervorgehen.

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