Foto: Petar Fabijan, Davor Žunić
Erfindungen verändern die Welt zum Besseren und machen das Leben einfacher und qualitätsvoller. Der menschliche Geist ist ein Wunder. Seit der ersten Erfindung, der Entdeckung des Feuers, über die Erfindungen des Rades, der Druckmaschine, des Penicillins, des Internets, bis zum Technologiefortschritt des 21. Jahrhunderts, erfand der Mensch Bahnbrechendes um das Leben einfacher zu machen, wobei sämtliche Erfindungen zur Evolution der Menschheit beitrugen. Kroatien ist ein kleines Land großer Geister und großer Erfindungen. Egal in welcher Sphäre des Lebens sie arbeiten und forschen, alle Erfinder werden von ein und demselben Gedanken geleitet – das eigene Wirkungsfeld voranzubringen.
Auf diesen Spuren entstand auch diese neue Erfindung, das Verbindungselement zwischen der Ankerkette und dem schwimmenden Ponton, welchem sein Erfinder, Gordan Župa, die Bezeichnung Zup-Verbindung gab. Das Unternehmen „Dubina inženjering d.o.o.“ dessen Eigentümer Gordan Župa ist, arbeitet seit Jahrzehnten an der Errichtung von Ankersystemen entlang der Adriatischen Küste und auch im Ausland. In Malta z. B. errichtete das Unternehmen einen großen Wellenbrecher. Die Mitarbeiter des Unternehmens verfügen über jahrelange Erfahrung bei Tätigkeiten auf verschiedenen Terrains, sie entwickelten zahlreiche Projekte und gerade deshalb wurden sie auch mit einigen Problemen konfrontiert. Ein solches Problem ist die uralte Frage, wie man die Korrosion an der Ankerkette, innerhalb des Pontons, kontrollieren kann.
HERAUSFORDERUNGEN BEI DER VERANKERUNG SCHWIMMENDER PONTONS
Die Verankerung schwimmender Pontons wird mit Ankerketten oder alternativen Mitteln, an Betonblöcken auf dem Meeresgrund befestigt, an den sogenannten „Colpo morto“, durchgeführt. Die Ankerketten sind mit dem schwimmenden Ponton im Inneren des Pontons verbunden und sie befinden sich in einer Öffnung des Pontons, mit einer Stütze in dessen Ummantelung. Ein Teil der Kette in der Öffnung des Pontons befindet sich im Bereich der Wasserlinie und ist dadurch der Korrosion besonders stark ausgesetzt. Da die Pontons zu den Wasserfahrzeugen ohne Antrieb zählen, unterliegen sie den Bestimmungen der periodischen, jährlichen Überprüfungen und müssen außerdem alle fünf Jahre auch im Unterwasserbereich, seitens der dazu befugten Unternehmen, überprüft werden.
„Die Korrosion ist wie eine unsichtbare Piranha, sie beißt solange bis sie die Kette durchgebissen hat. Das Problem liegt darin, dass die Korrosion an der Ankerkette im Inneren des Pontons stattfindet und unsichtbar bleibt, solange bis es zu spät ist, d. h. bis die Kette reißt. Und dann entstehen große Probleme und ein enormer materieller Schaden“, sagt Gordan
Župa. Bei der Unterwasserüberprüfung des Pontonankersystems stellt der Taucher nämlich die Dicke der Kette, ihre Abnützung und den Zustand des Schäkels fest. Um aber den Teil der Ankerkette zu überprüfen, der sich in einer Öffnung, im Inneren des Pontons befindet, ist es notwendig die Kette aus dem Ponton ins Trockene herauszuziehen, was organisatorisch, technisch und finanziell äußerst aufwändig ist, nicht nur wegen des großen Gewichtes der Kette, sondern auch wegen der Schwächung des Verankerungssystems, da meistens, während der Überprüfung des Verankerungssystems, Schiffe am Ponton festgemacht sind.
ZUP-VERBINDUNG – BYPASS ZWISCHEN DEM PONTONSCHWIMMKÖRPER UND DER ANKERKETTE
Die Investoren wissen genau, dass das Reißen der Ankerkette aufgrund von Korrosion, zusätzlich unterstützt durch Wetterkapriolen, ein häufiges Gebrechen in unseren Marinas ist. Man hatte zwei Möglichkeiten zur Wahl, eine schwierigere und finanziell aufwändigere Demontage des Verankerungssystems anlässlich der Unterwasserüberprüfungen oder sich Gedanken über die Erfindung eines neuen Produktes zu machen. Und da kam Gordan Župa ‚die Erleuchtung‘. „Die Zup – Verbindung ist der Bypass zwischen dem Schwimmkörper des Pontons und der Ankerkette. Dieser befindet sich außerhalb des Pontons, sodass der Taucher die Ankerkette, ohne Demontage der Verbindung und ohne die Kette ins Trockene hinauszuziehen, überprüfen kann. Das Verbindungselement ist in der Öffnung des Pontons, mit einer Stütze in dessen Ummantelung, angebracht. Der untere Teil des Verbindungselements ragt aus dem Ponton heraus und an diesem wird die Ankerkette befestigt. Auf diese Weise befindet sich die Verbindungsstelle zwischen der Ankerkette und dem Ponton nicht im Inneren des Pontons, sondern außerhalb und ist dadurch bei der Überprüfung leicht zugänglich. Die Kette befindet sich in ihrer ganzen Länge im Wasser, wodurch die Korrosion verringert wird. Mit dieser Verbindungsart wird auch die Beschädigung der Betonwand der Pontonkonstruktion wesentlich verringert“, sagt Gordan Župa, der Innovator und der Erfinder der Zup – Verbindung. Seine Idee wurde vom Kroatischen Schiffsregisteramt schon bei ihrer Entstehung gelobt. Dann brachte Župa seine Idee, in Zusammenarbeit mit Ing. Baldo Bakalić, zu Papier, vom Papier in die Tat und die Zup – Verbindung wurde in den Werken des renommierten kroatischen Unternehmens ‚Salona var d.o.o.‘ zum Leben erweckt. Das Unternehmen ‚Salona var d.o.o.‘ lieferte in den letzten fünfundzwanzig Jahren mehr als 300 erfolgreiche, große Produkte an inländische und ausländische Besteller aus. Die ersten Zup – Verbindungen wurden bereits in unseren Marinas angewendet; eine geringe Investition, die nahezu unbedeutend ist, im Vergleich zum großen und positiven Effekt den sie bringt, sagen die Investoren.