Foto: Sanjin Kaštelan / Start
Ana Zadnik diplomierte in Laibach Bildhauerei und absolvierte das Studium auf dem berühmten Royal College of Art. Heute designt sie eines der legendärsten Autos der Geschichte.
Im Mädchenalter spielte sie nicht mit Autos und klebte keine Poster von Ferrari und Porsche auf die Zimmerwände. Ana hatte es auch damit nicht eilig, sich hinter das Lenkrad eines Autos zu setzen. Die Führerscheinprüfung machte sie erst nachdem sie bereits das Diplom im Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie in Laibach in der Tasche hatte. Trotzdem, in die Welt der Autos tauchte sie nicht zufällig ein.
– Ich hatte nie eine besondere Vorliebe für Autos. Betrachtet habe ich sie als Design- und Engineeringobjekte. Mein Diplom als Bildhauerin war das Resultat meiner Begeisterung für physische schöpferische Tätigkeit und das Design hat mich immer schon interessiert in allen seinen Bereichen, von der Mode bis zur Architektur und Möbeln. Während meines Studiums hatte ich die Gelegenheit einige Studiengänge im Rahmen von Studentenaustauschen innerhalb der Europäischen Union zu besuchen und diese waren alle im Bereich des Automobilengineerings. Meine Absicht war das nicht. Rein zufällig wurde ich in diesen Studiengängen aufgenommen, aber als ich diese drei Interessenszweige zusammengefügt hatte, kam mir die Idee vom Automobildesign als die Tätigkeit, die bei mir all das was ich gerne tue und alle Bereiche in welchen ich auch das Wissen in den Jahren des Studiums mir angeeignet habe, vereinen würde. So erläutert uns die aus Rijeka gebürtige Designerin ihren Lebensweg, der sie nach München geführt hat, wo sie seit sechs Jahren lebt und in der Mini –Designabteilung arbeitet.
Der entscheidende Moment für Anas berufliche Fachrichtung kam im Jahr 2005, als sie, dank ihrer vorzüglicher Resultate während des Studiums (im Jahr 2003 bekam sie den Prešern Preis, die höchste Auszeichnung der Universität Laibach) den Anspruch auf ein Stipendium der slowenischen Regierung für die Inskription an der Königlichen Kunstfakultät in London, an dem berühmten Royal College of Art, erlangte. Während des Studiums in London verbrachte sie zwei Monate in Japan, genauer gesagt bei Toyota, wo sie einen Spezialisierungslehrgang absolvierte. Das prestigeträchtige Diplom öffnete ihr anschließend das Tor zu Renault Nissan Konzern, sodass sie in den nachfolgenden fünf Jahren in Bukarest, Barcelona und Paris lebte und arbeitete. Ihre professionelle Engagiertheit führt sie 2012 weiter zum Konzern Jaguar – Land Rover und zwei Jahre später übersiedelt sie in die Hauptstadt Bayerns wo sie zunächst als freie Mitarbeiterin bei der BMW Gruppe tätig ist um dann 2015 ständiges Mitglied der Designabteilung zu werden, der Abteilung die für die Inneneinrichtung des Mini zuständig ist.