Foto: Hublot, Red Dot, GPHG, Sandro Baebler
Eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Uhrmacherindustrie spricht für unsere Zeitschrift über die Zukunft der Uhrenindustrie, über neue Trends, über die Erzeugung von Käse und natürlich – über das Meer und über Schiffe.
Die Ikone des Uhrmachergewerbes, eine Legende der Uhrenindustrie, ein Guru der Luxusmarken, der Retter der Schweizer Uhren… Jean-Claude Biver kann man am besten als den Superhelden der Uhrenindustrie beschreiben.
Seine Karriere begann er bei Audemars Piguet um danach einige Schweizer Uhrmacherriesen wie Omega, Blancpain, Hublot, TAG Heuer, Zenith zu transformieren…
Als der inspirative Manager und kreativer Leader verschob Jean-Claude Biver die Grenzen des Marketings und zeigte auf, wie auch die traditionelle Uhrenindustrie einige Spitzfindigkeiten lernen und anwenden kann. Für die Zeitschrift ACI No. 1 spricht er, als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Uhrmacherindustrie, über die Zukunft der Uhrenindustrie, über neue Trends, über die Erzeugung von Käse und natürlich – über das Meer und über Schiffe.
In einem Interview haben Sie sich als Paten bezeichnet. Können Sie das erläutern?
Pate in dem Sinne, dass ich in der Uhrenindustrie seit 1975 agiere und dass ich bei fünf angesehenen Uhrenmarken federführend war (Blancpain, Omega, Hublot, TAG Heuer und Zenith) und von diesen fünf war ich von zwei auch Eigentümer (Blancpain und Hublot).
Können Sie von den fünf Spitzenmarken eine nennen, die Ihnen am meisten ans Herz gewachsen ist?
Das ist für mich eine zu emotionale Frage. Eine Marke zu wählen fällt mir zu schwer. Das sind alles meine Kinder… Auch eine Mutter kann nicht unter fünf Kindern ein Kind als das Lieblingskind hervorheben.
Ihr Slogan lautet First, Different, Unique. Es kommt uns vor, als würde sich in diesen drei mächtigen Worten Ihre Lebensphilosophie verbergen. Wie haben Sie gelernt außerhalb konventioneller Rahmen zu denken?
Ich habe immer versucht anders als alle anderen zu sein. Ich glaube, dass ich diese Haltung entwickelt habe, als ich aktiver Sportler war. Die Sportarten waren Fußball, Schifahren und Laufen. Die Perzeption der Welt ändert sich bei einem jeden von uns mit den Jahren und mit der Erfahrung. Auch die Perzeption von luxuriösen Uhren verändert sich mit der Zeit. Die heutigen Generationen sehen unsere Welt anders, was auch normal ist. Wer möchte wie seine eigene Mutter oder der eigene Vater aussehen? Aber, im Laufe der Jahre habe ich gelernt jung im Herzen und im Kopf zu bleiben indem ich mir die Meinungen der jüngeren Generationen angehört und die jüngeren Leute beobachtet habe. Und diese haben mir neue Ausblicke eröffnet. Ich war über hundert Mal in Tokio um die Atmosphäre der Straßen einzusaugen, um zu erfahren und zu erkennen was den jungen Leuten gefällt. Ich kann mich erinnern, dass 2004 Hublot die erste Marke war, die luxuriöse Uhren mit der Straßenmode kombinierte. Damals haben wir gezeigt, dass Uhren keine langweiligen Gegenstände sein müssen, die ausschließlich für ältere Generationen gedacht sind.